Medien wie Fernsehen, Radio, Computer und Handy gehören heute selbstverständlich zum Familienalltag und damit auch zum Leben unserer Kinder dazu. Da Kinder heute in dieser Welt der Medien aufwachsen, die für sie spannend und faszinierend ist, sollten sie gut „gewappnet“ sein für das, was über die Medien auf sie einströmt. Sie sollten sinnvoll mit Medien umgehen können. Kinder hierbei so zu begleiten und zu unterstützen, dass sie die notwendige „Medienkompetenz“ entwickeln, ist deshalb zu einer wichtigen Aufgabe von Erziehung geworden.
Vorlesen und Geschichten erzählen, das wünschen sich jüngere Kinder von ihren Eltern. So können sie gemeinsam in Fantasiewelten eintauchen und das Erzählte weiterspinnen. Geschichten werfen Fragen auf und bieten Anlass zum Gespräch, laden zum Nachspielen ein und regen zum Weiterdenken an. Empfehlungen für Hörgeschichten und Kinderbücher bieten Mediatheken und auch die Bibliothek für Ort.
Besonders anfangs ist es wichtig, dass die Eltern dabei sind, wenn ihr Kind ein Hörspiel oder Lieder hört. Hier gilt es, die Lautstärke der Mediengeräte nur gering einzustellen und Lautstärkegrenzen zu aktivieren. Vor dem Kauf eines Musikgeräts lohnt es sich, sich vorher zu informieren. Bis etwa elf Jahre sind reine mp3-Player mit überschaubaren Funktionen ohne Internetzugang ausreichend.
Hörangebote in Form von Hörbüchern und -spielen können für Kinder schon ab dem zweiten Lebensjahr eine Bereicherung sein. Ältere Kinder können die Abspielgeräte problemlos selbst bedienen. Für jüngere Kinder ist die selbstständige Nutzung noch nicht immer möglich, da die Bedienung ihre Fähigkeiten noch übersteigt. Als Alternative bieten sich Musikboxen an, die durch eine leichte Handhabung auch für Jüngere geeignet sind.
Streamingdienste sind beliebt – auch für Musik. Eltern nutzen Dienste wie „Apple Music“ und „Spotify“ immer häufiger auch für kindgerechte Hörspiele, Podcasts und Lieder. Hier ist es sinnvoll, eine Möglichkeit auszuwählen, die auch offline funktioniert. Besonders für Kinder im Vor- und Grundschulalter ist es nicht empfehlenswert, dass sie Geräte wie Smartphone und Tablet allein bedienen – es sei denn, umfangreiche Jugendschutzoptionen sind aktiviert und die entsprechenden Einstellungen mit einer PIN gesichert.
Auch das Surfen im Internet will gelernt sein – vor allem, wenn es darum geht, die eigenen Daten zu schützen und mit ungeeigneten Inhalten umzugehen. Vor allem ist das Surfen für Kinder interessant, wenn sie etwas für ihre Hausaufgaben recherchieren oder für ein bestimmtes Thema brennen und mehr darüber herausfinden wollen. Hier ist es wichtig, Kindern dabei zu helfen, in der Flut an Informationen auch wirklich das zu finden, wonach sie suchen.
Kinder bis etwa zehn Jahren brauchen verständliche Informationen und geeignete Inhalte. Die Vielzahl an Treffern, die Google, Bing und Co. anbieten, kann ein Kind überfordern und auch mit ungeeigneten Inhalten konfrontieren, wie etwa Fotos von Kriegen oder Katastrophen. Daher ist es sinnvoll, Kindersuchmaschinen zu nutzen, die Kinder zu pädagogisch geprüften Angeboten weiterleiten. Auch auf altersgerechten Wissensseiten können Kinder schnell fündig werden.
Wenn Kinder die nötige Surferfahrung gesammelt haben, können sie auch auf Suchmaschinen für Erwachsene wechseln. Hier lassen sich Filter wie „Google SafeSearch“ in den Sucheinstellungen aktivieren. Aber: Kein Filter garantiert einen völligen Schutz vor unerwünschten Seiten. Am besten sprechen Eltern mit ihrem Kind darüber, dass es sich immer an sie wenden kann, wenn es etwas nicht versteht, Unterstützung braucht oder auf Seiten stößt, die es verunsichern.
Das Internet ist für Kinder vielfältig, aber nicht immer übersichtlich. Dafür gibt es zum Beispiel spezielle Kinderseiten und Kindersuchmaschinen. Sie helfen dabei, dass Kinder sich gut und sicher informieren und spielen können. Kinder nutzen aber auch Seiten und Angebote, die nicht für sie geeignet sind.
Der Wunsch nach einem eigenen Smartphone ist bei Kindern und Jugendlichen groß. Jüngere Kinder lernen die Möglichkeiten des Smartphones am besten gemeinsam mit ihren Eltern kennen. Jedes zehnte Kind zwischen zwei und fünf Jahren besitzt mittlerweile ein eigenes Smartphone. Jedes fünfte Kind ein eigenes Tablet. Außerdem sind Abonnements bei Pay-TV-Anbietern oder Streamingdiensten in vielen Haushalten mit Kleinkindern vorhanden und werden auch vom Nachwuchs genutzt.
Die mobilen Geräte haben vielfältige Funktionen und ermöglichen den Heranwachsenden Zugang zur großen Online-Welt: Über Messenger und soziale Netzwerke chatten sie mit Freunden, auf YouTube schauen sie Videos und tauchen mit Games in virtuelle Spielwelten ein. Jede Anwendung hat dabei ihre ganz eigenen Regeln und Risiken, die junge NutzerInnen erst durchschauen müssen.
Digitale Spiele begeistern viele Kinder und Jugendliche: Verschiedene Genres wie Egoshooter oder Action-Games, Simulations- oder Strategiespiele, Modi für einzelne oder mehrere Spieler/ Spielerinnen und immer wieder neue Angebote für jede Altersstufe machen die Gaming-Welt so vielfältig. Eine riesige Auswahl an Games steht heutzutage auf Spieleportalen oder in den App-Stores zum Download bereit. Wenn Eltern die Begeisterung für das Gamen verstehen möchten, kann es helfen, das aktuelle Lieblingsspiel ihres Kindes einmal gemeinsam auszuprobieren und sich von der Heranwachsenden zeigen zu lassen, was an dem Trend-Game für sie besonders unterhaltsam ist.
Mit Freunden/ Freundinnen schreiben, angesagten Trends folgen und herausfinden, wer man ist – all das können Heranwachsende in sozialen Netzwerken. Auf den verschiedenen Plattformen wie TikTok, Snapchat oder Instagram gibt es dabei unterschiedliche Verhaltensregeln und Trends. Besonders für Jugendliche laufen soziale Kontakte oft über Social Media ab. Sie verfolgen, was ihre Freunden/ Freundinnen und Mitschülern/ Mitschülerinnen so machen, verteilen Likes und kommentieren. Vielleicht wollen sie selbst Bilder oder Videos von sich online teilen und sind gespannt, wie andere Gleichaltrige darauf reagieren. Das Erstellen eigener Posts kann die Kreativität fördern und regt die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, Inszenierungen und medialen Körperbildern an. Für alle sozialen Netzwerke ist ein Mindestalter festgelegt, manchmal wird das Einverständnis der Eltern bei der Anmeldung vorausgesetzt. Am besten begleiten Eltern ihre Kinder Schritt für Schritt in die Welt der sozialen Medien und erkunden mit ihnen gemeinsam, was auf den verschiedenen Plattformen passiert.
Nach wie vor ist der Fernseher das Familienmedium Nummer eins und fasziniert auch schon die Jüngsten. Doch Fernsehen will gelernt sein – genau wie der Umgang mit Buchstaben und Zahlen. Mit drei Jahren beginnen Kinder, einfache geradlinige Geschichten zu verstehen, die mit wenigen Figuren auskommen und positive Botschaften haben. Kinder im Vorschulalter nehmen die bunten, bewegten Bilder noch als wirkliche Welt wahr. Für TV-EinsteigerInnen eignen sich Filme und Sendungen ohne Werbeunterbrechungen. Je älter Kinder werden, desto interessanter sind Formate wie Castingshows und Reality-TV. Das können Eltern als Anlass nehmen, mit ihren Kindern über Inszenierung, Klischees und Vorurteile im Fernsehen zu sprechen. Immer häufiger werden Filme und Serien auch online geschaut. Hier gilt es, aufmerksam zu sein und zudem auf den technischen Jugendschutz zu achten.
Das Medienzentrum Heidekreis mit Standorten in Soltau und Bad Fallingbostel ist eine Einrichtung des Landkreises Heidekreis. Seine Aufgaben umfassen die Bereitstellung von Medien und Geräten für die Schulen und Bildungseinrichtungen im Landkreis. Eine weitere Aufgabe ist die Beratung und Unterstützung beim Medieneinsatz im Unterricht sowie die Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Medienpädagogik, Mediendidaktik und Medientechnik. Wir verleihen Geräte und informieren Schulen und Bildungseinrichtungen über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Geräte- und Präsentationstechnik.